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Hier finden Sie Infos zu den folgenden in meiner Praxis angewandten therapeutischen Methoden (bitte klicken Sie auf die Überschriften, um zum entsprechenden Textabschnitt zu gelangen):

Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie (im folgenden VT abgekürzt) umfaßt eine große Anzahl von Techniken und Methoden, die oft kombiniert angewandt werden. Früher wurde VT bevorzugt bei Ängsten, Depressionen, Phobien und Zwangserkrankungen eingesetzt. Durch ständige Weiterentwicklung und Austausch mit anderen therapeutischen Methoden können heute alle im psychotherapeutischen Alltag vorkommenden Probleme leichter bis schwerer Natur behandelt werden. Hinter der VT steht eine bestimmte psychotherapeutische Grundeinstellung. Es geht darum, Leid zu lindern und die Handlungsfähigkeit zu erweitern. Die Konzentration der Arbeit richtet sich im Gegensatz zu anderen Methoden eher auf das gegenwärtige Erleben als auf Vergangenes. Die VT beruft sich auf die experimentelle Verhaltensforschung und geht prinzipiell davon aus, dass Einstellungen und Verhaltensweisen erlernt und damit auch wieder, bei entsprechendem Leidensdruck, verändert werden können. Zu Beginn der Therapie werden viele Informationen erfragt, die sich auf auslösende Ereignisse (z.B. Trennung, Unfall) und aufrechterhaltende Bedingungen (z.B. Kommunikationsschwierigkeiten, ungünstige soziale Bedingungen) sowie genetische Faktoren (z.B. durch Vererbung weitergegebene Anfälligkeit für seelische und körperliche Erkrankungen) beziehen.

Ein Beispiel aus der Erwachsenenverhaltensstherapie:
Die 35 jährige Frau W. leidet unter Depressionen und Versagensängsten (Symptomatik). Auch ihre Mutter litt unter Depressionen (genetischer Faktor). Frau W. ist vom Betrieb entlassen worden und sieht einer ungewissen Zukunft entgegen (auslösendes Ereignis). Sie ist alleinstehend und hat keinen Menschen, der ihr in dieser Zeit mit Rat und Tat zur Seite steht (aufrechterhaltende Bedingungen).

Nachdem die Entstehung der Symptome erarbeitet und verstanden wurde, entwickeln Therapeutin und Patient/in gemeinsam einen Behandlungplan. Die Festlegung realer Ziele und das Verändern des gegenwärtigen Denkens, Fühlens und Handelns steht dabei im Vordergrund. Sehr wichtig ist dabei die Erfassung von positiven Eigenschaften, Erfahrungen und Fähigkeiten (Ressourcen), die bei der Überwindung negativer Einstellungs-und Verhaltensmuster helfen.

EMDR - Traumatherapie

Die EMDR- Traumatherapie (Eye Movement Desensitization and Reprocessing/Augenbewegungs-Desensibilisierung und-Reprozessierung) ist eine aus den USA stammende und in Europa immer mehr Verbreitung findende Methode zur Traumabehandlung. Hinter dem etwas sperrigen Namen verbirgt sich ein umfangreiches Paket von Maßnahmen und Techniken, die auch bei Anspannung und Stress, bei Ängsten und Depressionen bis hin zu Schmerzbehandlung und Suchtproblemen sehr wirksam helfen.

In erster Linie werden aber leichte und schwerere traumatische Erlebnisse behandelt. Eine traumatische Erfahrung (z.B. durch Unfall, Überfall, Mißhandlung, sexuelle Übergriffe, Kriegsereignisse etc.) zeichnet sich durch Unvorhersehbarkeit und dem Erleben von Ausgeliefertsein und Hilflosigkeit aus. Oft haben die Betroffenen später das Körpererleben, von Erinnerungen überflutet zu werden, diese nicht mehr steuern zu können und so diese schlimme Situation immer wieder nacherleben zu müssen. Zu den Gefühlen von Aus-geliefertsein und Angst kommen evtl. Scham-und Schuldgefühle dazu („ich hätte etwas tun müssen", „ich habe versagt").

Typische äußere Symptome können sein: Ängstlichkeit und Vermeidung, Unkonzentriertheit, Schlafstörungen, Panikattacken, aber auch Reizbarkeit, Wut- und Gefühlsausbrüche, Aggressionen gegen andere.
Ist ein traumatisches Ereignis aktuell passiert, sollte so schnell wie möglich Hilfe gesucht werden (z.B. in Beratungstellen, Traumaambulanzen der Krankenhäuser, der Hilfeorganisation „Weißer Ring", Psychotherapeutischen Praxen von Traumatherapeuten).

Besonders schwer ist das Leben bei unbearbeiteten Traumen aus der Kindheit, bei sehr schambesetzten Erlebnissen (z.B. Vergewaltigung) oder bei der Erfahrung mehrerer traumatischer Erlebnisse. Oft haben die Betroffenen die Angst, für das Geschehene keine Worte finden zu können, von der Erinnerung wieder überwältigt zu werden oder ganz einfach Ablehnung und Mißtrauen durch ihre Mitmenschen zu erfahren.

Gerade hier kann EMDR gut helfen. Durch ein gezieltes 8-Phasenprogramm, in dem besonders viel Wert auf Stabilisierung im Hier und Jetzt gelegt wird, ist ein langsames Herantasten im Tempo des/der Betroffenen an die eigentliche Traumabearbeitung möglich. Erst nach Einordnung, Stabilisierung und Bewertung des Ereignisses im Rahmen der Lebensgeschichte wird in der 4. Phase (der „Desensibilisierung") durch gezielte rhythmische Augenbewegungen oder anderes eine Verbindung der rechten und linken Gehirnhälften erreicht. Das ermöglicht einen Abfluß der starken Gefühle und eine emotionale und rationale Distanzierung.

EMDR kann auch in eine andere Behandlungsform eingebaut werden. Die Dauer der Behandlung richtet sich nach der Stärke des Traumas. Bei Kindern und Jugendlichen ist sie in der Regel kürzer als bei Erwachsenen.